Dienstag, 15. Juli 2014

25. Tag, in der Nähe des Refugi La Restanca

Das Wetter hat umgeschlagen. Heute war es bewölkt, Nebel strich herum und alles war nass. Es waren nur noch etwa 12 Grad und zwischendurch regnete es leicht. Brr, nicht angenehm!
Um 8:00 Uhr lief ich los. Von hier bis zur nächsten Hütte gibt es zwei Varianten zu laufen. Die offizielle Route geht runter ins Tal, folgt lange einer Straße und kommt dann wieder hoch. Sie ist länger und hat mehr Höhenmeter. Dafür ist sie einfacher. Die zweite Route geht hoch über zwei Pässe und ist anspruchsvoller. Dafür soll die kürzere viel schöner sein. Zuerst wollte ich die kurze Strecke wählen. Als ich das schlechte Wetter sah, beschloss ich die längere Route zu wandern. Doch als ich zum Abzweig kam, sah ich zwei Gruppen, die zur kurzen Route liefen. So beschloss ich, diesen Gruppen zu folgen. Erst ging es etwa zwei Stunden lang aufwärts zum ersten Pass. Entlang eines Baches überwand ich mit Hilfe der Hände recht große Steinbrocken. Nun ging es steiler in Serpentinen weiter. Ein paar Schneefelder gab es auch zu überwinden. Doch waren diese zum Glück im flachen Gelände. Pausen machte ich heute nur sehr kurze. Höchstens mal ein Foto knipsen oder etwas trinken. Das Wetter war einfach zu garstig, für längere Pausen. Endlich erreichte ich den ersten Pass. Eine Gruppe war nun etwas hinter mir und die andere Gruppe wählte hier einen anderen Weg. Die Aussicht ins nächste Tal runter war super! Wieder waren viele Seen zu sehen.
Nun lief ich runter zum nächsten See. Eine Weile laufe ich alleine. Der Weg ist zum Glück sehr gut markiert. Durch Steinbrocken und harmlose Schneefelder, hier rutsche ich wieder ein Stück, komme ich recht schnell zum See. Übrigens sind, da es Samstag ist, sehr viele Wanderer unterwegs. Am See holt mich ein Ehepaar ein. Zusammen laufen wir weiter hoch zum nächsten Pass. Steil in Serpentinen geht es hoch. Das letzte Stück liegt unter Schnee begraben. Wir können es umgehen. Doch ist einfache Kletterei nötig. Nicht schwierig und nur etwa fünf Meter hoch. Doch mit dem schweren Rucksack recht mühsam. Der Herr hilft mir zum Glück. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Runter wandere ich nun wieder über grobe Steine. Für die Knie und Fußgelenke ist dieses Terrain sehr anstrengend. Langsam kommt der nächste See in Sicht. Steil geht es runter zum nächsten See. Dies ist ein Stausee. Hier ist die Hütte, in welcher ich schlafen wollte. Leider erfahre ich, dass sie komplett ausgebucht ist. Die freundliche Dame sagt mir aber, es gäbe etwa zwei Kilometer weiter an meinem Weg, eine kleine Hütte. Ich wärme mich ein wenig auf, erstehe ein Lunchpaket und fülle meine Flaschen auf. Nun ist es auch endlich trocken. Kurz drückt sogar die Sonne durch. Weiter geht es kurz durch sehr hohes Gras hoch und danach über hohe Steintritte runter. Gar nicht einfach ist dies. Auch aufwärts muss ich wieder über Steine balancieren. Hört das denn gar nie auf! Endlich sehe ich die Hütte. Etwa um 15:00 Uhr komme ich an. Ich hänge alles feuchte auf und richte mich ein. Es hat einen Kamin, leider kein Holz, ein paar Bänke und einen mini Tisch. Auf dem Boden breite ich meine Matratze aus. Später kommt eine fünfköpfige Familie. Sie schlafen draußen. Der Vater sucht Holz und macht Feuer. So können wir alles besser trocknen. Kreuz und quer haben wir Schnüre gespannt und alles aufgehängt. Für mich ist es richtig gemütlich.
Ca. 10km, 1000m hoch und 1100m runter


—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

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